Inhalt: Im vorigen Jahr erhielt Thomas Lang (zuletzt ID 31/02) für einen Auszug aus dem vorliegenden Roman den Ingeborg-Bachmann-Preis. "Am Seil" ist eine dramatische Vater-Sohn-Geschichte: Bert, der Vater, und Gert, der Sohn, haben sich viele Jahre nicht gesehen. Bert fristet ein trübes Dasein in einem Seniorenwohnheim. Sein körperlicher Verfall erscheint ihm, dem Sportlehrer a.D., wie böser Zynismus. Und Gerts Leben war noch nie gut. Als seine Geliebte ums Leben kommt und er seinen Job verliert, will er seinem Leben endlich ein Ende machen. Vorher muss er seinen Vater aber noch 1-mal sehen. Schnell ist klar: Auch Bert will nicht warten, bis sein Leben endgültig kein Leben mehr ist. Und so wenig sie sich auch zu sagen haben, treten sie die letzte Reise trotzdem gemeinsam an. Zuhause, auf dem Hof der Familie, wollen sie sich das Leben nehmen. In der alten Tenne. Am Seil hängend. Thomas Lang hat eine verstörende Geschichte geschrieben, die den Leser nicht loslässt. Nüchtern und kühl, mit einem grausigen Humor findet er unglaubliche Formulierungen. Ungewöhnlich gut, aber sicher nicht für jeden Leser geeignet.
Umfang: 173 S.
Standort: LAN