Inhalt: Die heute u.a. für WDR und FAZ tätige freie Journalistin, die von 1988 bis 1995 für die "Zeit" aus Warschau berichtet hat, hat für dieses Buch mit Kindern von Vertriebenen des 2. Weltkriegs gesprochen. Aus den Protokollen hat sie genaue, einfühlsame Porträts gemacht. Die heute 50- bis 60-Jährigen berichten von ihren tief verletzten, als Flüchtlinge abgestempelten Eltern, denen es schwer fiel, sich in ihrer Umgebung zurecht zu finden, die oft Außenseiter blieben, schweigsam, rechthaberisch und meist unfähig, mit der eigenen Geschichte umzugehen. Und sie erzählen von sich, vom Aufwachsen in der Flüchtlingsfamilie, von trotzigem Ehrgeiz, vom Scheitern ihrer Lebensplanungen, von den späten, oft vergeblichen Versuchen, das Schweigen ihrer Eltern aufzubrechen. Viele von ihnen bauen heute Brücken zu den Nachbarvölkern, den Feinden von damals. Systematik: Emp 618 Umfang: 256 S. : Ill. Standort: Emp 618 HIR
Inhalt: Christiane Hoffmanns Vater floh 1945 aus Schlesien. Nach seinem Tod reist die Tochter in sein Heimatdorf, das jetzt Rózyna heißt. Von dort bricht sie auf und wandert den Weg seiner Flucht nach. Christiane Hoffmanns Buch fragt danach, was heute vom Fluchtschicksal bleibt und wie Familien und Gesellschaften in Europa mit der Vergangenheit umgehen. Es holt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung ins 21. Jahrhundert, indem es ihre Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg verschränkt. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, die Annäherung einer Tochter an den Vater und seine Geschichte. „Christiane Hoffmann macht sich auf den Weg ihres aus Schlesien geflohenen Vaters, um auch emotional zu verstehen, was damals geschah. Ihre bewegende Rekonstruktion erzählt einnehmend klar von den Ambivalenzen und Bruchlinien im deutsch-polnisch-russischen Verhältnis“ (Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022, Kategorie: Sachbuch/Essayistik) Systematik: Emp 618 Umfang: 274 Seiten : Illustrationen, 1 Karte Standort: Emp 618 HOF ISBN: 978-3-406-78493-4
Inhalt: Niemand ist berufener als Walter Kempowski, das Drama der Flucht aus Ostpreußen in einem großen Roman darzustellen. In »Alles umsonst« erzählt er die Geschichte einer Familie im letzten Kriegswinter und schildert auf bemerkenswert unideologische Weise die lange totgeschwiegenen Leiden der deutschen Zivilbevölkerung.
Der sechste Kriegswinter ist kalt auf Gut Georgenhof weit in Ostpreußen. Die Front wird nach Westen zurückgedrängt, die Rote Armee schiebt einen gewaltigen Treck Fliehender vor sich her. Doch Katharina von Globig, die schöne Herrin auf dem Georgenhof, lässt die Realität nicht an sich heran. Sie zieht sich in ihr Refugium aus Büchern, Musik und Nichtstun zurück. Das Alltagsgeschäft überlässt sie dem »Tantchen«, einer energischen Verwandten, und den Ostarbeitern Wladimir, Vera und Sonja. Um den zwölfjährigen Sohn Peter kümmert sich Studienrat Dr. Wagner, der die Stunden mit dem ernsthaften Jungen genauso schätzt wie die dicken Wurstbrote und die verträumte Mutter. Dass etwas in der Luft liegt, ist für alle Hausbewohner spürbar. Panzerkolonnen fahren vorüber, ab und zu fällt der Strom aus, Fremde bitten auf dem Weg nach Westen um Einlass, um sich kurz zu wärmen, und erzählen Erschreckendes. Doch die Bewohner des Georgenhofs verschließen noch immer die Augen vor der heraufziehenden Katastrophe. Aber dann bittet der Pastor Katharina, einen Verfolgten für eine Nacht bei sich zu verstecken. Katharina willigt ein. Kurze Zeit später wird der Mann aufgegriffen. Katharina wird verhaftet. Nun ist die trügerische Idylle dahin. Das »Tantchen« übernimmt das Kommando. Mit Sack und Pack macht sich die restliche Familie auf den Weg. Doch die große Flucht Richtung Westen wird zu einem Albtraum, der alles verschlingt. Nur Peter überlebt und wird Zeuge des großen Sterbens. Umfang: 380 S. Standort: KEM
Inhalt: Im Winter 1945 sitzt ein Kind in einem überfüllten Personenzug von Königsberg nach Westen. Sehnsüchtig blickt der kleine Konni hinaus in den Schnee - seine Mutter ist nicht mitgekommen. Gräfin Agnes von Kolberg wird ihren zehn Kindern erst später auf das Gut Altenstein in Brandenburg folgen, der Vater fällt im Kampf um Ostpreußen. Doch auch ihren Sommersitz muss die Familie auf der Flucht vor der Front verlassen. Die Geschwister wachsen in ärmlichen Verhältnissen bei Bonn auf. Die traumatischen Ereignisse ihrer frühen Kindheit und der Umgang mit der selbstherrlichen Matriarchin Agnes schweißt sie eng zusammen. Besonders Konni und seine nächstältere Schwester Nona unterstützen sich lebenslang, durch die Höhen und Tiefen ihrer Ehen, Scheidungen, Geldnöte und Beziehungen hindurch. Doch dann kommt die Wende - und Konni wittert seine Chance. Er möchte Gut Altenstein in den Familienbesitz zurückholen. Das Geld dafür muss er sich bei einer seiner Schwestern leihen. Zwischen den Geschwistern entbrennt ein erbitterter Streit um das Gut, der viele Fragen aufwirft: politische, gesellschaftliche, Fragen nach alten Wunden und Loyalitäten, Fragen nach dem eigenen Selbstverständnis. Umfang: 427 Seiten Standort: KES ISBN: 978-3-463-40677-0
Inhalt: Sie waren noch Kinder und die Schrecken des Krieges waren ihr Alltag. Mit großen Einfühlungsvermögen schildert Hilke Lorentz, die für dieses Buch zahlreiche Zeitzeugen befragt hat, das Aufwachsen inmitten von Flucht, Vertreibung, Bombennächten, Hunger und Tod. Systematik: Emp 7 Umfang: 301 S. Standort: Emp 7 LOR
Inhalt: Als den "größten bewaffneten Raub des 20.?Jahrhunderts" bezeichnet der palästinensische Intellektuelle Azmi Bishara die Nakba. Vergessen ist keine Lösung. "Wir müssen alles tun, um sicherzugehen, dass sie [die Palästinenser] niemals zurückkommen. Die Alten werden sterben, die Jungen werden vergessen." Dies notierte Israels Staatsgründer David Ben Gurion am 18.?Juli 1948 in seinem Tagebuch. Und so hoffen es viele israelische Politiker immer noch. Doch die palästinensischen Flüchtlinge, die Marlène Schnieper in ihrem Buch über die Nakba porträtiert, haben nicht vergessen. "Nakba", das ist die alles umstürzende Katastrophe, die über die arabischen Einwohner des historischen Palästinas kam, als in einem Teil dieses Territoriums der jüdische Staat gegründet wurde. Zerstört wurden Dörfer und Städte, eine in mancher Hinsicht blühende Kultur. Ersatz ist nicht in Sicht. Das offizielle Israel mag diese Umstände verharmlosen, die Katastrophe ist bis heute nicht verwunden. Sie prägt das Leben der Betroffenen. Das führt uns Marlène Schnieper eindringlich vor Augen. Sie hat mit Vertriebenen und deren Angehörigen gesprochen und ihr Schicksal aufgeschrieben. Dazu liefert sie geschichtlichen Hintergrund, webt Sequenzen aus dem heutigen Alltag in Israel und den Palästinensergebieten ein und resümiert neuste Forschungsergebnisse über die Wahrnehmung des Konflikts. So vervollständigt sich das Bild des an Dramatik reichen nahöstlichen Geschehens. Umfang: 385 S. Ill., Kt. ISBN: 978-3-85869-444-7
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